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Western. Er ist eine Legende, sein Mörder ein Niemand… Brad Pitt in einem ruhigen, aber bildgewaltigen Epos.

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Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

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Originaltitel

The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford

Dauer

160 Min.

Kinostart

25.10.2007

Genre

Western

FSK

12

Produktionsland

USA

Cast & Crew

Brad Pitt

Jesse James

Casey Affleck

Robert Ford

Sam Rockwell

Charley Ford

Sam Shepard

Frank James

Mary-Louise Parker

Zee James

Paul Schneider

Dick Liddil

Jeremy Renner

Wood Hite

Zooey Deschanel

Dorothy Evans

Garret Dillahunt

Ed Miller

Brooklynn Proulx

Mary James

Nick Cave

Sänger im Saloon

Michael Parks

Henry Craig

Pat Healy

Wilbur Ford

James Carville

Governor Crittenden

Redaktionskritik

Nach seinem Tod 1882 wurde er zur Ikone des Wilden Westens stilisiert. Das Epos Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford beleuchtet nun die letzten Monate des legendären Pistoleros

Mit ihrer Bande verbreiten die beiden Brüder Jesse (Brad Pitt) und Frank James (Sam Shepard) Angst und Schrecken im Wilden Westen. Postkutschen, Banken und Eisenbahnen – nichts ist vor ihnen sicher. Um der Gesetzlosigkeit schließlich Einhalt zu gebieten, setzt der Gouverneur von Missouri ein hohes Kopfgeld auf Jesse James aus. Mit Erfolg: Denn langsam, aber sicher beginnt die Loyalität gegenüber dem Anführer innerhalb der Gang zu bröckeln. Und vor allem der undurchsichtige und anhängliche Robert Ford (Casey Affleck) scheint es auf die Belohnung abgesehen zu haben.„Er stahl von den Reichen und gab es den Armen. Er hatte eine schnelle Hand, ein Herz und Köpfchen“: So lautet eine Zeile in dem berühmten amerikanischen Volkslied „Ballad of Jesse James“ – einer Glorifizierung des Mannes, der als Robin Hood mit Colt in die US-Geschichte einging. Der neuseeländische Regisseur Andrew Dominik („Chopper“) setzt nun dieser Western-Ikone ein Denkmal. Mit einem überzeugenden Brad Pitt in der Hauptrolle. Der „Ocean’s 13“-Star porträtiert den Revolverhelden als einen vom Leben und von Raubzügen ermatteten und misstrauischen Mann, der sein bevorstehendes Ende in Gestalt des introvertierten Robert Ford kommen sieht – diesen fast eigenhändig zum Mord an ihm selbst auffordert. Wer nun eine klassische, mit wilden Schießereien gespickte Westernbiografie im Stil von Kevin Costners „Wyatt Earp“ erwartet, wird enttäuscht sein: Unspektakuläre Schusswechsel, elegische Einstellungen und ausufernde Männergespräche am Lagerfeuer dürften Winchester-Fans abschrecken. „Es ist so, als hätte Arthouse-Regisseur Ingmar Bergman („Fanny und Alexander“) einen Western inszeniert“, kommentierte kürzlich ein Kritiker. Zudem wird der ambivalente Charakter des Banditen und Westernhelden Jesse James kaum thematisiert. Ein Samariter, wie der Volksmund Glauben machen will, war der Mörder von mutmaßlich 15 Menschen sicherlich nicht. Und dass er seine Beute mit den Armen teilte, gehört ebenfalls in das Reich der Legenden. Vielmehr verstand es der ehemalige Konföderierten-Anhänger seine Opfer publikumswirksam auszuwählen: Seine Raubzüge, vorzugsweise gegen die Yankees, die Sieger des amerikanischen Bürgerkriegs, machten ihn bei den Südstaatlern zu einem umjubelten Symbol der (niedergeschlagenen) Rebellion. Hintergründe wie diese streift Regisseur Andrew Dominik nur am Rande. Die Stärke seines Epos steckt in der dramatischen Zuspitzung der Ereignisse: In über zwei Stunden inszenierte der 40-Jährige ein überragend gespieltes Psychodrama, das neben dem Heldenabgesang auf Jesse James auch den Charakter des neidischen Hilfsbanditen Ford („Ich bin überzeugt, ich bin zu etwas Großem geboren“) alias Casey Affleck beleuchtet. Und mit dessen tragischem Tod Dominik seinen zweiten Kinofilm dann enden lässt. Fords Gier nach Ruhm und Aufmerksamkeit – der Mord an Jesse brachte ihm eine Belohnung von 10.000 Dollar ein – führte ihn auf die Theaterbühnen Amerikas, wo er seine Version der Ereignisse vom 3. April 1882 in ein heroisches Licht zu rücken versuchte. Doch konnte er das Volk nicht auf seine Seite ziehen. Bis zu seinem Tod wurde er mit Hohn und Spott verfolgt: „Es war Robert Ford, der kleine, dreckige Feigling. Wie er sich wohl fühlt, von Jesses Brot gegessen, in seinem Bett geschlafen und ihn schließlich in sein eigenes Grab gelegt zu haben?“ (aus: „Ballad of Jesse James“). Am 8. Juni 1892 schließlich wurde sein Schicksal besiegelt: In einem Saloon im verschneiten Colorado traf ihn eine Ladung Schrot von hinten – abgedrückt von Edward Capehart O’Kelley, einem grobschlächtigen Mann, der angeblich als Mörder von Jesse James’ Killer in die Geschichte eingehen wollte. Neben Andrew Dominiks Hollywood-Debüt sorgen in den nächsten Monaten eine Reihe weiterer hochkarätig besetzter Neo-Western für ein Revival des regelmäßig für tot erklärten Cowboy-Genres: Zur Zeit erobern Christian Bale und Russell Crowe in „3:10 to Yuma“ die Kinocharts in den USA. Außerdem werden in diesem Jahr noch die beiden Oscarpreisträger Tom Hanks für „Boone’s Lick“ und Renée Zellweger für „Appaloosa“ vor der Kamera stehen. Und am 22. November erscheint bei uns „Seraphim Falls“, die spannende Hetzjagd zwischen Pierce Brosnan und Liam Neeson, als DVD-Premiere.

Fazit

Streckenweise ermüdendes und einseitig erzähltes Westerndrama, das mit einer oscarreifen Besetzung glänzt

Film-Bewertung

Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford (US 2007)

Redaktion

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Author: Patricia Veum II

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